Videos zu 9/11: Was Menschen damals im TV und hinter Kameras erlebten

Die Anschläge am 11. September 2001 hinterließen sowohl sichtbare als auch unsichtbare Wunden.
Die Anschläge am 11. September 2001 hinterließen sowohl sichtbare als auch unsichtbare Wunden. Foto: honorarfrei

Die Bilder der Anschläge vom 11. September 2001 haben sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Wer sie damals gesehen hat, dem bleiben sie vielleicht für immer. Eine Vielzahl an Videos im Internet dokumentiert die damaligen Ereignisse.

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Die Fassungslosigkeit angesichts des Terrors war damals umso größer, weil Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt durch die elektronische Berichterstattung live am Bildschirm mitverfolgen konnten, wie die Türme des World Trade Centers in sich zusammenfielen. Auch in unseren Leserbriefen klingt immer wieder die Betroffenheit darüber an, im Augenblick der Katastrophe vor dem Fernseher live mit dabei gewesen zu sein.

Die Unmittelbarkeit der Medien: „Guter Gott! dafür gibt es keine Worte!“

Fast alle US-Medien unterbrachen ihr reguläres Programm und begannen Bilder von den Orten der Anschläge zu senden. Einige dieser Live-Berichte sind heute im Netz wiederzufinden. Oft konnte man die Fassungslosigkeit der Kommentatoren hautnah miterleben, als plötzlich das zweite Flugzeug ins World-Trade-Center einschlug – so etwa auch in diesem Mitschnitt des Fernsehsenders CNN:

Wenig später ringt der Reporter im Studio sichtlich um Fassung, als er – wie Millionen Menschen vor den Bildschirmen – sieht, wie der zweite Turm einstürzt. In seiner Bestürzung spricht er aus, was viele denken: „Good Lord!....There are no words...“ (Guter Gott! Dafür gibt es keine Worte.)

Auch die Tagesschau vom 11. September 2001 ist auf Youtube zu finden:

Noch Jahre später tauchen bisher unveröffentlichte Videos auf

Jahre nach den Anschlägen tauchten neue Videos auf: von Überwachungskameras vor Ort, Fernsehteams oder Augenzeugen. Zudem wurde auch Bildmaterial veröffentlicht, das das mit der Untersuchung der Trümmer beauftragte amerikanische National Institute of Standards and Technology bisher zurückgehalten hatte. Darunter befindet sich ungeschnittenes und daher umso schockierenderes Material. So wurde zum Beispiel der letzte Flug eines Kamerateams über das World-Trade-Center Jahre nach dem Anschlag veröffentlicht:

Der Schock hautnah

Ein aufwühlendes Zeugnis der Katastrophe stammt von den beiden Amerikanern Bob und Bri, die den Anschlag aus nächster Nähe miterlebten: aus dem 36. Stockwerk eines Hochhauses, das einen halben Kilometer Luftlinie entfernt lag. Erst fünf Jahre später konnten sie sich dazu durchringen, das sehr persönliche Video zu veröffentlichen. Es ist ein bewegendes Zeugnis der Katastrophe, weil die letzte halbe Stunde vor dem Einsturz der Türme fast komplett aufgenommen wurde.Bob und Bri stehen dabei beispielhaft für viele, die an diesem Tag um Fassung rangen und ihren Gefühlen dann doch freien Lauf ließen.

Trauern im Netz

Auch die Versuche, die Katastrophe zu verarbeiten, sind im Netz dokumentiert. So haben zahlreiche Youtube-Nutzer zu zurückliegenden Jahrestagen der Anschläge Bilder, Filme und Tondokumente zu emotionalen Videos zusammengestellt, die als eine Art „virtueller Ort des Gedenkens“ wirken sollen. Zwei Beispiele stehen hier für viele „Trauervideos“ auf Youtube:

NDR-Dokumentation „Die letzten Stunden im World Trade Center“, Teil 1-12 (Youtube). Text der ARD zu dieser Dokumentation: „Es ist reiner Zufall, dass zwei französische Filmemacher am Morgen des 11. September 2001 ausgerechnet in der Nähe des World Trade Center in New York drehen. Sie wollen die Arbeit der Feuerwache “Ladder 1„ filmen. Doch an diesem Morgen wird der Einsatz der Feuerwehrmänner realistischer und grausamer als je zuvor.“

Erster Teil der Dokumentation:

Quelle: http://daserste.ndr.de/panorama/media/worldtradecenter100.html

Von unserer Reporterin Sandra Elgaß