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  • 01. September 2010 22 3 Min.

Standorte mit hohem Homo-Anteil sind laut US-Forscher Richard Florida wirtschaftlich erfolgreicher.

Ein Ranking der Wettbewerbsfähigkeit von deutschen Städten bezieht erstmals den Anteil von Schwulen in der Bevölkerung ein - den höchsten Gay Index hat demnach Koblenz, Gesamtsieger ist aber München.

Die Studie zur "Kreativen Klasse in Deutschland" wurde von der Consulting-Firma Agiplan aus Mülheim an der Ruhr erstellt, die die Wettbewerbsfähigkeit in Form des TTT-Indexes darstellt. Er besteht zu gleichen Teilen aus den Einzel-Indizes Technologie, Talent und Toleranz. Beim Technologie-Index wird unter anderem der Anteil von Ingenieuren an der Bevölkerung gemessen, bei Talent etwa der Anteil von Personen mit Uni-Abschluss. Der Toleranz-Index beinhaltet zu je einem Drittel den Anteil an Freiberuflern (Bohemian Index), den Ausländeranteil und den Anteil von Wahlstimmen für Rechtsextreme (Integrationsindex) sowie den Anteil von Homo­sexuellen an der Bevölkerung (Gay Index). Der schwule Faktor wird in der Studie anhand der Datingseite Gayromeo.com berechnet. Das "schwule Einwohnermeldeamt" gilt als bester Indikator für den schwulen Anteil in kreisfreien Städten in Deutschland, so die Studie.

Der errechnete Gay Index führt zu einem überraschenden Sieger: Koblenz hat demnach den größten Anteil an Homo­sexuellen in der Bevölkerung. Den zweiten Platz nimmt Frankfurt am Main ein, gefolgt von Köln. München wurde Neunter, Berlin erreichte Rang 15, Hamburg konnte sich nicht in den Top 20 platzieren.

Berlin trotz Schwächen beim Gay Index Sieger im Toleranz-Index

Der schwule Anteil macht insgesamt ein Drittel des Toleranz-Indexes aus. Trotz des relativ schlechten Abschneidens beim Gay Index nimmt Berlin hier den ersten Platz ein. Zweiter ist die Domstadt Köln, die sich dank der Homo-Bevölkerung um einen Rang verbessern konnte. Auf Platz drei liegt München vor Hamburg und Freiburg im Breisgau. Frankfurt verbessert sich dank des hohen schwulen Bevölkerungsanteils im Toleranz-Index von Rang 15 auf Rang sechs. Insgesamt waren hier Städte aus dem Süden weit erfolgreicher als aus dem Norden.

München siegt vor Berlin und Köln

Der Gay Index verändert auch die Reihenfolge beim gesamten TTT-Index. Das fränkische Erlangen, das ohne Gay Index als wettbewerbsfähigste Stadt in Deutschland gegolten hätte, rutscht wegen der Abwesenheit von Schwulen auf Rang fünf ab. Sieger ist dafür die bayerische Landeshauptstadt München, gefolgt von Berlin, das von Rang sechs auf Rang zwei aufsteigt. Köln verbessert sich von Rang neun auf Rang drei. Bei manchen Städten führt der Gay Index zu einem wahren Absturz: So hätte die thüringische Universitätsstadt Jena ohne die schwulen Faktoren Platz sieben im TTT-Index erreicht. Mit Gay Index erreichte sie nur Platz 19.

Die Berechnung des Gay Indexes geht auf den US-Forscher Richard Florida zurück. Er sieht die gesellschaftliche Offenheit als zentralen Wettbewerbsvorteil an. "Für die USA konnte Florida nachweisen, dass die Städte mit einem hohen Gay Index wirtschaftlich erfolgreicher sind als andere Standorte", heißt es in der Agiplan-Studie. "Hintergrund dieser Argumentation ist nicht der wirtschaftliche Erfolg der Homosexuellen selbst, sondern ihr Interesse an toleranten, aufgeschlossenen Wohn- und Arbeitsorten, in deren Umfeld Menschen mit verschiedenartigen Lebensstilen akzeptiert sind." (dk)

#1 GeertAnonym
  • 01.09.2010, 17:12h
  • Es ist ja bekannt, dass man mit Statistiken alles beweisen kann, etwa dass Butter gesünder ist als Margarine und umgekehrt. Alle paar Monate erscheint ein neues Städteranking. Mal ist Münster die "lebenswerteste Stadt der Welt", mal ist Koblenz die schwulenfreundlichste Stadt. Alles Quatsch! Welcher schwule Mann zieht wohl freiwillig nach Koblenz und nicht nach Köln, Berlin oder München? Der hohe Anteil an Teilnehmern aus Koblenz bei GayRomeo kann auch darauf zurück zu führen sein, dass Koblenz irgendwie in der Pampa liegt, es weit bis zur nächsten wirklichen Großstadt ist und die Schwulen daher auf GayRomeo angewiesen sind.
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#2 HankyAnonym
#3 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 01.09.2010, 18:17h
  • Hoffentlich kommt man bei den ganzen Indexen nicht vollends in die Bredouille! Dennoch bietet dieses Ranking doch so manche Überraschung!
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